Bildung/Ausbildung - Mietnotstand  -  Klimawandel/Umwelt

                                                                                                                                            

Nach nahezu zwei Jahren der Corona Beschränkungen, die die Bildungseinrichtungen insgesamt dramatisch getroffen haben und auch bei der Deutschen Studentenhilfe e.V. deutliche Spuren hinterlassen hat, werden wir in 2023 hoffentlich zu alter Stärke zurückfinden.

Die Themata der Jahreskampagne 2023 werden lauten:

Mietnotstand

Klimawandel/Umwelt

Bildung/Ausbildung

Diese Themen werden auch im Jahre 2023 durch die Deutsche Studentenhilfe e.V. weiterbearbeitet werden.

Die Deutsche Studentenhilfe e.V. wird sich während des Jahres 2023 aktiv an allen öffentlichkeitsrelevanten Veranstaltungen, Workshops, Kundgebungen, Demos etc. beteiligen. Es werden bundesweit alle Sektionen der DSh e.V. eingebunden. Insbesondere die Zusammenarbeit mit "Fridays for Future" wird fortgesetzt.

Neben der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Verbänden und Interessensgemeinschaften wird die Deutsche Studentenhilfe e.V. in 2023 keine Kampagne selbst federführend initiieren. Die letzte durch die DSh e.V. federführend durchgeführte Kampagne wurde zum Thema Bildungsnotstand durchgeführt. 

 


Kampagne 2018 Bildungsnotstand

Deutschland war, ist, und wird es bleiben müssen: eine Bildungs- und Wissensgesellschaft die durch Ingenieurskunst, durch Innovation und Fertigungsqualität den Wohlstand der Nation über Dekaden hinweg befördert hat. Wir sind kein Land reich an Rohstoffen oder Bodenschätzen - unsere Ressourcen sind allein Bildung und Ausbildung.

Die Bildung und Ausbildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - Herausforderung und Verpflichtung gleichermaßen - der wir uns gemeinsam und konsequent stellen müssen! Es ist nicht damit getan, diese Thematik allein den föderalen Strukturen der Bildungspolitik zu überantworten und sodann zu hoffen, es werde schon erledigt werden. Der Bildungspolitik insgesamt muss der Prioritätsgedanke eingeräumt werden, der ihr auch zukommt.

Es mangelt nicht an intellektuell herausragenden Fachleuten mit hervorragender Expertise, die es vermögen, diese Gesamtthematik zu analysieren, zu benennen und zu adressieren, daran ist kein Mangel.

Der Mangel manifestiert sich in der Wiksamwerdung der Abhilfe.

Wir schicken unsere Kinder in Schulen, die weder baulich noch technisch hinreichend geeignet sind, Schulerfolg und Freude an Ausbildung zu realisieren. Ein Investitionsstau über Jahre aufgebaut, eine Mangelwirtschaft nicht nur beim digitalen Lernen, sondern auch ein Mangel an Lehrkräften und an Schulleitern, deren Leistung zudem nicht ausreichend honoriert wird.

Die Durchlässigkeit im Bildungssystem muss tiefgreifend verändert werden. Bildungsarmut geht oftmals mit prekärer sozialer Herkunft einher: 58 Prozent der Kinder aus Akademikerhaushalten besuchen ein Gymnasium, jedoch nur 19 Prozent aus Elternhäusern ohne akademische Bildung. ( Quelle: WZB - Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung )

Von 100 Studierenden haben den Sprung an die Hoch-/Fachhochschulen 77 geschafft, sofern zumindest ein Elternteil einen akademischen Hintergrund aufwies. Lediglich 23 von 100 gelang dies, wenn kein Elternteil über eine akademische Ausbildung verfügte. ( Quelle: Sozialerhebung der Deutschen Studentenhilfe e.V. Bonn )

Diese Zahlen belegen die Chancen(un)gerechtigkeit bei der Bildung und Ausbildung in Deutschland.

Und weil das so ist, dürfen wir nicht zulassen, dass junge Menschen aus weniger bildungsaffinen Haushalten oder aus finanziell schwächeren Familien, wie dies insbesondere bei Alleinerziehenden mit Kindern oftmals der Fall ist, unserer  Gesellschaft verloren gehen. Sozialer Status und Herkunft de nato dürfen kein Kriterium sein für Aufstieg und Teilhabe an unserer Wissensgesellschaft.

Jedes einzelne verlorene Talent bedeutet einen finanziellen Verlust für unsere Gesellschaft.

Die folgenden Generationen müssen den Wohlstand dieses Landes erhalten und mehren. Für die eingegangenen Verpflichtungen geradestehen, die finanziellen Anforderungen im Bereich der Renten- und Pensionsansprüche für Jahrzehnte sicherstellen - wer sonst sollte dies für uns tun? Wir allerdings haben die im wohlverstandenen Sinne "eigennützige Pflicht"  diese jungen Menschen überhaupt erst in die Lage zu versetzen dies leisten zu können. Dazu bedarf es qualifizierter und zielführender Ausbildung, beginnend bei unseren Kindern, Schülern, den Auszubildenden und Studis. Jegliche Investition für Bildungspolitik eingesetzt, bietet einen sicheren Return on Investment für unsere Gesellschaft, überdies befördert es sozialen Aufstieg, politische und gesellschaftliche Teilhabe für den Einzelnen.

Verweigern wir uns diesen Anforderungen werden wir die Zukunft verspielen. Und das ganz sicher.

Deutschland, Europa, steht im globalen Wettbewerb. Schon jetzt haben wir den Anschluss im Bereich vieler Zukunftstechnologien um Jahre verloren. Digitaltechnologie, künstliche Intelligenz, Elektromobilität - diese Liste ließe sich umfänglich verlängern. Kurzfristig mitzunehmende monetäre Vorteile im Sinne des shareholder value  überstrahlen jegliche Zukunftsperspektive.

Das ist schön im Hier und Jetzt - ein Entwurf für die Zukunft ist das nicht! 

Bildung und Ausbildung ist eine ressortübergreifende, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe im tatsächlichen Sinne. Die Zivilgesellschaft ist hier ebenso involviert wie die Landesbildungsministerien, das Bundesbildungsministerium, schließlich auch und nicht zuletzt Finanz- Familien- und Gesundheitspolitik. Um Bildung effektiv und zielführend auf die Zukunft auszurichten, bedarf es frischer Denk- und vor allem Handlungsansätze.

Wir müssen mit dem Handeln beginnen - gemeinsam und sofort!



                      Deutsche Studentenhilfe e.V.            Weil Zukunft unseren Einsatz braucht!                      

  

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